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Sicherheit ist das Thema Nummer eins in der Luftfahrt.

Viele fragen sich, warum ein Flugzeug zwei Triebwerke und zwei Funkanlagen hat, aber die erfahrensten Geeks unter unseren Lesern wissen auch, dass in einigen Flugzeugen doppelte (und manchmal sogar dreifache) FCS installiert sind. FCS steht hier für Flight Control System, also die gesamte Flugsteuerung.

Aber gehen wir einen Schritt zurück. In der Technik und vor allem in der Zuverlässigkeitstechnik wird „Redundanz“ als die parallele Anwesenheit mehrerer Mittel definiert, die dazu dienen, eine bestimmte Funktion in einem System mit dem Zweck auszuüben, beim Ausfall eines Gerätes oder bei einer Störung die Betriebssicherheit des Systems zu erhalten. Also einfacher gesagt ist Redundanz nicht nur ein Reserverad, das einen platten Reifen ersetzt, sondern es ist ein Reserverad, das von allein einspringt, wenn ein anderes defekt ist.

Dieses Prinzip ist natürlich für die Optimierung der Zuverlässigkeit eines Systems wesentlich, auch wenn dadurch die Komplexität des Systems zunimmt, was sich aus der Überlappung verschiedener Instrumente mit ein und derselben Funktion ergibt. Wenn wir nun noch einmal unser Beispiel hinzuziehen, bedeutet das, dass es wesentlich nützlicher ist, ein Reserverad im Kofferraum zu haben als mehr Platz für Gepäck.

Alle kritischen Systeme müssen ein Back-up oder gleich mehrere haben. Ein sehr gutes Beispiel für Redundanz ist die RAT (Ram Air Turbine, auf Deutsch Staudruckturbine). Bei einem Totalausfall der verschiedenen Stromgeneratoren im Flugzeug wird automatisch die RAT aktiviert, die den Luftstrom nutzt, um Strom für die kritischen Flugsteuerungssysteme zu erzeugen (Steuerbefehle, Hydraulik und wichtigste Fluginstrumente).

Wenn wir nun zu den redundanten bzw. doppelten Fluginstrumenten zurückkommen, erklärt sich damit auch die Tatsache, dass zwei Piloten im Cockpit sitzen. Denn in gewisser Hinsicht greift auch die Präsenz von Pilot und Co-Pilot das Redundanzprinzip auf.

Redundanz gibt es übrigens auch beim Plane Speaking, einem Thema, über das wir schon geschrieben haben. Die Zauberformeln „Read back correct“ und „Say again“ dienen nämlich genau dazu, eine Nachricht zu wiederholen, und damit eben auch der Gewissheit, dass am Ende alles funktioniert.