Diese Rubrik ist für alle jene Leser gedacht ist, die sich immer wieder fragen, wie etwas funktioniert. Im letzten Artikel haben wir über ACP 125 und die ICAO-Buchstabiertafel berichtet, konventionelle Sprachen von früher und heute, die von den Fluggesellschaften für die Kommunikation verwendet werden. Und wir haben festgestellt, dass dieser Artikel auf großes Interesse bei unseren Lesern gestoßen ist. Deshalb öffnen wir noch einmal die gut gesicherten Türen von Cockpit* und Tower, um mehr über eben jenen Code zu erfahren, der den Piloten zusammen mit der Buchstabiertafel eine schnelle und direkte Kommunikation ohne Missverständnisse ermöglicht.
Beginnen wir bei der Flugnummer, die auch auf eurem Ticket steht. Nehmen wir zum Beispiel den Flug Air Dolomiti EN1234. Nach der „Radio Check“-Anfrage, mit der die Empfangsqualität der Funkmeldung kontrolliert wird, wird der Pilot sagen: „AIRDOLOMITI ONE, TWO, THREE, FOUR“. Wer die Funkmeldung hört, könnte dann die Anweisung „Read back“ oder „Say again“ geben, um die Meldung noch einmal zu hören, oder auch „Speak slower“, um eine langsamere und besser verständliche Wiederholung zu erhalten. Auf eine empfangene und verstandene Meldung folgt als Antwort „Roger“; wenn eine zuvor gesendete Meldung hingegen ignoriert werden soll, wird „Disregard“ gesendet – nicht „Cancel“, denn das bezieht sich auf den Widerruf einer zuvor erteilten Genehmigung.
Das alles hört sich komplizierter an, als es ist, denn man muss immer bedenken, wie chaotisch die Kommunikation zwischen Piloten und Fluglotsen wäre, die unterschiedliche Sprachen sprechen.
Es gibt auch diverse Abkürzungen, mit denen einige Parameter schnell übermittelt werden können und die für alle Flugzeuge der zivilen Luftfahrt gleich sind, wie z. B. ETA und ETD, (Estimated Time of Arrival und Estimated Time of Departure), also jeweils die voraussichtliche Ankunfts- bzw. Abflugzeit, PAX (die Passagiere), F/A (Flight Attendants bzw. Flugbegleiter), F/O (First Officers, d. h. die Co-Piloten) und Cpt (Captains, also die Flugkapitäne); aus diesen letzteren drei Kategorien setzt sich die Crew on duty, also die diensthabende Besatzung, zusammen.
Um unter Kollegen im Cockpit die Position eines Flugzeugs im Verhältnis zu einem anderen anzugeben, wird Bezug auf das Uhrenzifferblatt genommen. Ein Flugzeug auf 3 Uhr befindet sich also rechts vom ersten Flugzeug, eines auf 9 Uhr links davon, auf 12 Uhr ist es vor dem Flugzeug und auf 6 Uhr dahinter, auf 7 Uhr schräg links dahinter usw. Der Positionscode lässt sich übrigends auch wunderbar im Alltag einsetzen. Viel Spaß damit ☺!
*Übrigens: Wisst ihr eigentlich, wie Cockpit-Türen funktionieren? Wenn nicht, dann folgt uns auch in Zukunft!