Wir kommen jetzt zu unserem dritten Kapitel über die Geschichte der Luftbildfotografie. Nachdem wir über ihre Entstehung und ihre Anfänge (in diesem Artikel) und ihre Anwendungen in der Welt der zeitgenössischen Kunst berichtet haben, sprechen wir heute über ihre Zukunft.
Dabei sei kurz vorausgeschickt, dass wir unter Berücksichtigung der Natur unserer Rubrik „Light&Fun“ versuchen werden, die folgenden Ausführungen mit Optimismus und Leichtigkeit zu behandeln und die Schlussfolgerungen den Experten zu überlassen.
Nach Meinung der Experten entwickelt sich unsere Erde bedingt durch die Natur, die Präsenz des Menschen, den Klimawandel und viele andere Faktoren ständig weiter. Insofern ist es heute unabdingbar, die Art und Weise und das Tempo dieser Entwicklung zu beobachten, unsere Verantwortung diesbezüglich zu bewerten und zu verstehen. Das Gleiche gilt auch für die Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, um auf diesem Planeten ein gern gesehener Gast zu sein.
Die Luftbildfotografie, die früher dazu diente, Karten mit höherer Präzision zu zeichnen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte als wichtiger Verbündeter in der Klimaforschung erwiesen. Inwiefern? Natürlich mit Aufnahmen aus dem Weltraum.
Die Worte des Astronauten Luca Parmitano während eines Vortrags, den er mit dem Mailänder Leonardo Da Vinci-Museum für Wissenschaft und Technik im Weltraum organisiert hatte, fassen die Rolle der Luftbildfotografie aus dem Weltraum perfekt zusammen: „Die Wüsten rücken vor und die Gletscher schmelzen […] ein einziger Blick auf die „Kuppel“ reichte schon, um die tiefreichenden und dramatischen Veränderungen festzustellen.“
Wenn wir über Weltraumfotografie sprechen, denken wir an die spektakulären HD-Aufnahmen, die viele von uns als Bildschirmschoner auf Laptops und Smartphones verwenden. Doch die ersten körnigen Weltraumfotografien, die wir besitzen, stammen aus dem Jahr 1935, als der amerikanische Heißluftballon Explorer II Aufnahmen aus 22 km Höhe machte. Es folgte die V2, eine Rakete, die von den Nazis in den Weltraum geschossen und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von amerikanischen Soldaten geborgen wurde: eine kostbare Rakete, die Tausende von Fotos aus über 100 km Höhe gemacht hatte. Erst in den 1960er Jahren sah die Welt voller Erstaunen, wie die Erde vom Mond aussieht.
Doch zurück zu uns.
Heute haben wir dank der Satelliten, die uns vielsagende Bilder senden, die Möglichkeit, die Erde kennenzulernen und ihre Veränderungen zu erforschen. Das von der NASA geförderte Projekt Images OF CHANGE ist eine unschätzbare Quelle an Bildmaterial, das den Klimawandel dokumentiert und dabei die Bilder nach Ursachen und Auswirkungen aufteilt. Im Fall vieler Katastrophalen ist es gut, sich daran zu erinnern.
Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüche und die Folgen der Industrialisierung sind Katastrophen, die mit bloßem Auge von Satelliten in der Erdumlaufbahn aus sichtbar sind.
Die Luftbildfotografie ist die größte Chance für den Menschen, zu erforschen und zu verstehen, wie er die Gegenwart mit Blick auf die Zukunft gestalten soll.