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Liebe AvGeek-Freunde, heute lassen wir unsere geliebten Flugzeuge in ihren Hangars und beschäftigen uns mit Wasserflugzeugen!

Wasserflugzeuge besitzen die einzigartige Fähigkeit, auf dem Wasser zu starten und zu landen, so dass sie auch ansonsten unzugängliche Orte erreichen können.

Sie wurden Anfang des 20. Jahrhunderts als Antwort auf die Herausforderungen entwickelt, vor denen traditionelle Flugzeuge bei der Überquerung des Ozeans standen. 1919 fand der erste Transatlantikflug mit einem Wasserflugzeug, der NC-4, von Amerika nach Europa statt. In den folgenden Jahren wurden Wasserflugzeuge für viele unterschiedliche Zwecke eingesetzt, u. a. für die Beförderung von Passagieren, für die wissenschaftliche Forschung und für die militärische Überwachung.

Doch wie funktionieren eigentlich Wasserflugzeuge?

Wasserflugzeuge werden nach ihrem Auftriebssystem, das mit Schwimmern oder einem schwimmfähigem Rumpf erreicht werden kann, und nach ihrer Fähigkeit, auch auf Flugplätzen an Land zu operieren, eingeteilt.
Schwimmerflugzeuge mit Auftriebskörpern, auch Schwimmer genannt, sind am weitesten verbreitet. Dabei befinden sich mehrere Schwimmer unter dem Flugzeug, die beim Starten und Landen Stabilität gewährleisten.
Im Gegensatz dazu wird bei Flugbooten mit schwimmfähigem Rumpf der Auftrieb durch den Rumpf selbst gewährleistet, der sich wie ein Bootsrumpf verhält und einen besseren aerodynamischen Widerstand gewährleistet.

Andere Konstruktionslösungen für Wasserflugzeuge sind – neben Lösungen mit Luftkissen bzw. Kufen – die „Hydroflügel“-Konfiguration oder der so genannten Avion-Marin-Rumpf, ein Kompromiss zwischen Flugzeug und Wasserflugzeug, der um 1930 entwickelt und nur bei einem Piaggio-Prototyp verwendet wurde. Keine dieser technischen Lösungen kam jemals über das Entwurfs- oder Prototypenstadium hinaus.

Doch es ist nicht nur die Technik der Wasserflugzeuge, die uns so fasziniert: Ihre Fähigkeit, auf dem Wasser zu landen und entlegene Orte zu erreichen, macht diese Flugzeuge so einzigartig.

Wasserflughäfen

Ein Wasserflughafen ist ein Flughafen für Wasserflugzeuge, der sich auf einem Gewässer befindet und mit einer Infrastruktur an Land wie beispielsweise Kränen und Rutschen ausgestattet ist.
Dank ihrer Fähigkeit, praktisch unbegrenzt Wasserflächen für Starts und Landungen zu nutzen, waren Wasserflugzeuge größer und schneller als ihre „Cousins“ an Land. Aus diesem Grund waren Wasserflughäfen vor allem in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen eine hervorragende Alternative für Handels- und Postflüge.

In den 1920er-Jahren wurden in Italien die Wasserflughäfen von Orbetello, Marsala und Cadimare von der italienischen Königlichen Luftwaffe intensiv genutzt, und das Phänomen Wasserflugzeug verbreitete sich in ganz Europa. Am 28. Oktober 1930 wurde der Mailänder Wasserflughafen offiziell eingeweiht, der – in seiner ursprünglichen Funktion – weniger als ein Jahrzehnt lang in Betrieb blieb. Verantwortlich für den Entwurf des Wasserflughafens war der Vermessungsingenieur Gino Utili, ein begeisterter Ruderer.

Mit dem technischen Fortschritt, den der Zweite Weltkrieg mit sich brachte, gewannen jedoch Landflugzeuge die Oberhand über die zeitgenössischen Wasserflugzeuge, deren Betrieb für die Luftfahrtunternehmen unwirtschaftlich wurde. Heute sind einige Wasserflughäfen, darunter auch der in Mailand, immer noch städtische Denkmäler und Orte, die für Outdoor-Aktivitäten, Sommerfeste und Wassersport genutzt werden.

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