Hallo, liebe Geeks!
Seid gewarnt: Der Beitrag, den ihr gleich lesen werdet, behandelt die technisch komplizierteste Frage überhaupt, die ihr in einem Blog für leidenschaftliche und neugierige Technikfreaks stellen könnt.
Wenn ihr also eben jene Schrauben lösen und die Paneele entfernen wollt, hinter denen sich die Wunder der Luftfahrt verbergen, dann lest aufmerksam weiter!
Das VOR, also „Very High Frequency Omnidirectional Range“ ist ein Instrument, das schon in den 1930er-Jahren erfunden, aber natürlich im Laufe der Jahre verändert und verbessert wurde. In den 1950er-Jahren wurde es in die Kurz- und Mittelstreckennavigationssysteme der Flugzeuge eingebaut und setzte sich in den 1960er-Jahren gegen die inzwischen überholten ungerichteten Funkfeuer (NDB) durch. Übrigens: Wenn euch dieses Thema gefällt, dann ist dies der richtige Moment, um (noch einmal) die Geschichte der Navigationssysteme in unserer Rubrik #TBT zu lesen!
Das VOR ist ein System, das über UKW-Funksignale kommuniziert, also über Funkwellen im elektromagnetischen Frequenzspektrum zwischen 30 und 300 MHz, die nicht nur in der Kommunikation in der zivilen Luftfahrt und der Schifffahrt eingesetzt werden, sondern früher auch in erster Linie für die Übertragung einiger Fernsehsender verwendet wurden.
Wie aber funktioniert nun das VOR?
Eine feste Sendestation, die Funkfeuer oder auch Funkbake genannt wird, sendet ein UKW-Funksignal auf Funkfrequenzen zwischen 108,0 und 117,95 MHz (Megahertz) aus, das dem Empfänger an Bord erlaubt, die Daten für die Richtungsberechnung im Verhältnis zum magnetischen Norden auszuwerten, nach dem das Flugzeug die sendende VOR-Station erkennt. Diese Richtung, auch Radial genannt, generiert in Verbindung mit einem zweiten Radial einen Schnittpunkt, mit dem die Flugzeugposition bestimmt wird. Alle fünf Sekunden wird im Morsealphabet eine Kennung gesendet, die dem Piloten den Namen der VOR-Station angibt, von der das Signal kommt. Entsprechend diesen Informationen folgt der Pilot bestimmten Kursen, fliegt dabei von Station zu Station (VOR am Bug, VOR am Heck) und macht bei jedem Übergang an einer Station die nächste aus.
Es gibt verschiedenartige VOR-Stationen: HVOR, das heißt Stationen mit Reichweite in großer Höhe, LVOR, Stationen mit Reichweite in niedriger Höhe, und TVOR, Terminal-VORs, die generell als Anflughilfen benutzt werden.
Aber vielleicht werden wir hier ein bisschen zu geeky … 🙂
Und wie ist ein VOR beschaffen?
Das Bord-VOR ähnelt ein wenig einem Kompass. Es ist ein etwas merkwürdiger Kompass mit einem senkrechten Zeiger, einer besonderen To/From-Anzeige (Von/Nach) und dem „Omni Bearing Selector“, dem OBS-Drehknopf, mit dem der Sollkurs eingestellt wird. Für eine richtige Interpretation des VOR muss berücksichtigt werden, dass seine Anzeigen von der Ausrichtung der Längsachse des Flugzeugs, also der Flugzeugnase, abhängen. Deshalb gibt es die To- und From-Anzeigen, die dem Piloten das ausgewählte Radial und die jeweilige Flugzeugposition anzeigen.
Wir hoffen, wir euren Wissensdurst für dieses Mal stillen. Bis zum nächsten Mal!