Irgendwie ist es doch immer schön, wenn es mal so richtig schneit. Und zumindest wir, die wir über die Dolomiten fliegen, können es uns so ganz ohne gar nicht vorstellen.
Manchmal kann viel Schnee aber auch zu Verkehrsproblemen mit Staus, Bus- und Zugausfällen sowie Problemen in den Städten führen. Zusätzlich machen die weißen Flocken es nur allzu oft all denen schwer, die auf Reisen sind.
Wie aber verhalten sich Flugzeuge, wenn es schneit?
Flugzeuge fliegen von einem Start- zu einem Zielflughafen und damit meist von einer Wettersituation in eine andere. Selbstverständlich sind Flughäfen, Piloten, Flugbegleiter und Flughafenpersonal umfassend auf den Umgang mit schlechten Wetterverhältnissen bei vollständiger Wahrung der Sicherheit vorbereitet. Und nachdem ein Flugzeug in der Luft sehr niedrige Temperaturen erreichen kann (zwischen -40° und -60° C!), wird ein bisschen Schnee sicherlich kaum Probleme bereiten …
Nachdem die Wetterbedingungen routinemäßig dreimal oder öfter (vor dem Start, während des Flugs und am Zielort) kontrolliert wurden und das Flugzeug mit Extra-Kerosin für etwaige Wartezeiten in der Luft oder eine eventuell erforderliche Landung an einem anderen Flughafen betankt wurde, gilt das Hauptaugenmerk der Verhinderung von Eisbildung auf dem Flugzeug und auf den Start- und Landebahnen.
Vor dem Start werden Rumpf, Tragflächen und alle exponierten Teile des Flugzeugs wiederholt mit einem sehr wirksamen Enteisungsmittel besprüht, genau wie die Start- und Landebahn, die gegebenenfalls auch noch von Schneeräumfahrzeugen gesäubert wird.
Etwa vorhandenes Eis kann das Flugzeug schwerer machen und einige Grundfunktionen beeinträchtigen, weshalb das Flugzeug absolut gründlich enteist werden muss. Wenn ihr zufällig in einem Flugzeug sitzt, das gerade enteist wird, fühlt sich das vermutlich ähnlich an wie in einer Autowaschanlage: Begleitet von Regengeräuschen läuft eine manchmal dünn-, manchmal dickflüssige Enteisungsflüssigkeit wasserfallartig außen an den Fenstern hinunter.
Während des Flugs werden die wichtigsten Flugzeugteile (Cockpitfenster, Düsen der Triebwerke und Tragflächenkanten) elektrisch oder durch die aus dem Kompressor kommende warme Triebwerksluft geheizt. Auf diese Weise wird die Eisbildung verhindert.
Ganz anders sieht es aus, wenn es bei Minustemperaturen regnet.
In diesem Fall ziehen die Flughafenbehörden die Möglichkeit in Betracht, den Luftverkehr zu sperren, und die Fluggesellschaften beginnen vermutlich mit der Streichung von Flügen. Dies geschieht, weil sich unter solchen Bedingungen schneller Eis auf den Flugzeugen bildet, als die Enteisungsvorrichtungen entfernen können.
Flugzeuge fliegen über Alaska, landen in Lappland und gleiten kraftvoll über die schneeweißen Dolomiten … Also keine Angst vor ein paar Schneeflocken – im Gegenteil, genießt das Schauspiel durch die Flugzeugfenster!