Alle haben bestimmt schon einmal von einem Flugschreiber bzw. der berühmten Blackbox gehört. Als Flugschreiber werden normalerweise elektronische Geräte bezeichnet, die alle Flugparameter aufzeichnen.
1953 vom australischen Chemiker David Warren erfunden, kam der Durchbruch für den Flugschreiber, so wie wir ihn heute kennen, erst 1958, als sein Nutzen endlich erkannt wurde. Schon früher wurden in Flugzeugen sogenannte Flugdatenschreiber (Flight Data Recorder – FDR) eingesetzt, die die Parameter der Fluginstrumente aufzeichneten, wie z. B. Höhe, Druck, Temperatur und Geschwindigkeit. Warren hatte aber die entscheidende Eingebung, auch die Stimmen der Piloten sowohl im Sprechfunkverkehr mit den Fluglotsen als auch im Cockpit aufzeichnen zu lassen, was vor allem für die Ermittlungen bei Flugzeugunglücken nützlich ist.
So entstand das zweite Element des Flugschreibers, der Stimmenrekorder (Cabin Voice Recorder – CVR), der Stimmen, etwaige Motorengeräusche und Wettermeldungen aufzeichnet. Es wurde beschlossen, den Flugschreiber im Flugzeugheck einzubauen, um immer ein „Dokument“ zu haben, das bei Bedarf die Geschehnisse an Bord wiedergeben kann.
Die ersten Flugschreiber konnten etwa vier Stunden lang die Parameter aufzeichnen; wenn die Speicherkapazität erschöpft war, wurden die älteren Daten einfach überschrieben. Heute zeichnen Flugschreiber über 25 Stunden lang Zahlen und Geräusche auf, und zwar dank modernster Technik, mit der die Daten komprimiert werden, und weil es immer leistungsstärkere Festplatten auf sehr engem Raum gibt.
Eine Kuriosität am Rande: Die Blackbox ist in Wirklichkeit orange und hat mehrere reflektierende Streifen, damit sie leicht gefunden und erkannt werden kann. Die Elektronik ist mit einer Vorrichtung ausgestattet, die Ultraschallsignale aussendet, und befindet sich in einem etwa 80 x 25 cm großen, extrem widerstandsfähigen Edelstahlbehälter, dessen Wände etwa 7 cm dick und mit Isoliermaterial verkleidet sind.
Ursprünglich waren Flugschreiber tatsächlich schwarz und ungefähr so groß wie ein Schuhkarton – daher der etwas merkwürdige Name „Box“!