Kennt ihr jemanden, der am 29. Februar geboren wurde? Es klingt unglaublich, aber insgesamt gibt es etwa 5 Millionen Schalttagkinder, sog. Leapers, auf der Welt, d. h. Menschen, die an diesem „zusätzlichen“ Tag im Jahr geboren wurden. Und wie wir alle wissen, gibt es diesen nur alle vier Jahre.
Viel schwieriger ist es jedoch, jemanden zu treffen, der in einem Flugzeug geboren wurde!
Mit den meisten Fluggesellschaften dürfen Schwangere bis zur 36. Woche fliegen. Aber einige Kinder haben es eben eiliger auf die Welt zu kommen als andere: So auch Shona Owen, die 1991 an Bord einer Boeing 747 geboren wurde.
Shona, die heute Reisejournalistin ist (welcher Beruf wäre passender?), führte eine Recherche durch, bei der sie auf der ganzen Welt andere Menschen suchte, die wie sie einen besonderen Pass haben. Denn die Pässe der Menschen, die in einem Flugzeug geboren werden, haben eine Besonderheit: den Eintrag „Holder Born on an Aeroplane“, also „Inhaber wurde in einem Flugzeug geboren“. Nach Shonas Untersuchung sind seit 1929 insgesamt 49 Personen in der Luft auf die Welt gekommen.
Aber welche Staatsangehörigkeit hat ein Kind, das in 10.000 Meter Höhe geboren wird? Die Regeln ändern sich je nach Staatsangehörigkeit der Eltern und je nachdem, über welchem Land sich das Flugzeug zum Zeitpunkt der Geburt gerade befindet. So wird beispielsweise in Ländern, in denen das Territorialprinzip gilt, wie den Vereinigten Staaten, Kanada, Tansania, Lesotho und vielen Ländern Lateinamerikas, ein im Flugzeug geborenes Kind automatisch zum Bürger des Staates, „über“ dem es geboren wird. Für das Vereinigte Königreich gilt die gleiche Regel jedoch nur, wenn ein Elternteil die britische Staatsangehörigkeit hat. In den meisten arabischen Ländern hingegen muss das Neugeborene die gleiche Staatsangehörigkeit wie sein Vater bekommen.
Auf jeden Fall tragen Leute wie Shona immer eine Geschichte mit sich. Aus diesem Grund gaben ihr ihre Eltern den Namen Shona Kirsty Yves, ein Akronym für das Wort „SKY“ („Himmel“).