Schön, dass ihr, die ihr lieber am Fenster sitzt, um die Flaps der Tragflächen anstelle der Wolken zu beobachten, wieder einmal hier vorbeischaut 😉
In diesem Artikel werden wir auf eine weitere Komponente der Fluginstrumente im Cockpit eingehen: das Variometer bzw. den Steigmesser.
Zunächst müssen wir einen grundlegenden Aspekt der Bewegung eines Flugzeugs betrachten: Beim Fliegen gibt es nicht nur eine Horizontalgeschwindigkeit, sondern auch eine Vertikalgeschwindigkeit, die als Höhenänderung pro Zeiteinheit gemessen wird. Diese Geschwindigkeit wird als „rate of climb“ bzw. Steigleistung bezeichnet, in Fuß pro Minute (ft/min) oder in Metern pro Sekunde (m/s) angegeben und durch ein Variometer angezeigt.
Dieses kleine Instrument, das stark dem klassischen Tachometer eines Autos ähnelt, zeigt dem Piloten die Steig- bzw. Sinkrate des Flugzeugs an. Diese Angabe ist von großer Bedeutung und wird für die gesamte Flugdauer genutzt, vor allem aber in der Start- und Landephase. Aus diesem Grund ist das Variometer eines der sechs Fluginstrumente, die zur Grundausstattung in jedem Flugzeug zählen.
Die Gruppe der grundlegenden Fluginstrumente in einem Cockpit wird „Sixpack“ genannt und umfasst Geschwindigkeitsmesser, künstlichen Horizont, Höhenmesser, Kurskreisel, Wendeanzeiger und Variometer.
Es gibt zwei Arten von Variometern: mechanische und elektronische. Die Funktionsweise eines mechanischen Variometers basiert auf einem Ausgleichsgefäß, das die Veränderungen des Luftdrucks erkennt, bei elektronischen Variometern hingegen werden die von den außen am Flugzeug angebrachten Drucksensoren übermittelten Daten verarbeitet.
Die Kenntnis der Steig- und Sinkrate eines Flugzeugs ermöglicht es den Piloten, Höhenänderungen und Starts und Landungen präzise auszuführen, so dass sich das Flugzeug zur vorgegebenen Zeit oder auf der vorgegebenen Position exakt auf der festgelegten Höhe befindet.
Variometer sind auch im Gleitschirm- und Drachenfliegen weit verbreitet; heute kann man sie sogar mit integriertem Höhenmesser und Touchscreen am Handgelenk tragen – ein himmelweiter Unterschied zum analogen System, das es noch bis in die 1990er Jahre gab!