Eintauchen in die Historie
Am besten beginnt man einen Rundgang durch Brindisi, indem man sich von Dante Alighieris Göttlicher Komödie inspirieren lässt und die Begegnung mit Vergil an den Anfang stellt.
Genau – denn hier verbrachte der römische Dichter Publius Vergilius Maro seinen Lebensabend, und die große Treppe, die sich am Horizont abzeichnet, wenn man vom Meer auf Brindisi blickt, trägt seinen Namen.
Die Scalinata di Virgilio (Vergil-Treppe) führt hinauf zu den römischen Säulen, die irrtümlich für den Endpunkt der antiken Via Appia gehalten wurden und ein Wahrzeichen der Stadt sind. Nur eine der beiden Säulen steht noch, sie ist fast 19 Meter hoch. Die andere stürzte 1528 um und blieb über hundert Jahre am Boden liegen, bis man sie der Stadt Lecce schenkte.
Die Stadt ist das Tor zum Salento, und jedem, der sie besucht, wird sofort klar, dass hier die Spuren vieler Kulturen erhalten sind, die es zu entdecken und zu besichtigen gilt.
Brindisi ist eine Wegkreuzung der Völker und Kulturen und besitzt ein beeindruckendes Vermächtnis historischer Epochen und Ereignisse, mit seinen Palazzi, Kirchen, Monumenten und Wahrzeichen, die die Augen und Herzen der Reisenden erfreuen.
Entlang der antiken Stadtmauer, die in der Römerzeit von Marcus Antonius erbaut wurde, beeindruckt die mittelalterliche Architektur der Porta Mesagne. Das älteste Stadttor von Brindisi wurde 1243 auf Geheiß des Staufers Friedrich II. erbaut, der der Stadt einen triumphalen Eingang schenken wollte.
Die Burgen
Friedrich II. war auch für den Bau des imposanten Castello Svevo verantwortlich, der Stadtburg, die sich in der Nähe der Altstadt erhebt und den Hafen in seiner ganzen Pracht beherrscht. Vor Kurzem schloss die Stadt Brindisi ein Abkommen mit der italienischen Marine, um die Burg mithilfe neuer gemeinnütziger Kulturinitiativen wieder mit Leben zu füllen.
Bis es so weit ist, könnt ihr die Festung Castello Alfonsino besichtigen, die 1481 von König Ferdinand I. von Neapel auf Geheiß seines Sohnes Alfonso, Herzog von Kalabrien, errichtet wurde. Diese imposante Festung auf der Insel Sant‘Andrea direkt vor dem Außenhafen von Brindisi wurde im Laufe der Jahrhunderte stark beschädigt und geriet fast in Vergessenheit, nachdem sie im 18. und 19. Jahrhundert als Lazarett genutzt worden war. Im Mai 2021 schließlich wurde sie wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und heute ist ein Besuch dort ein absolutes Muss!
Und dann das Vergnügen …
Um das zeitgenössische, lebendige Brindisi zu entdecken, könnt ihr euch für eine Shoppingtour auf dem Corso Umberto I oder für einen Aperitif auf oder in der Nähe der Piazza Cairoli entscheiden.
Wusstet ihr, dass Brindisi auch ein lohnenswertes Reiseziel für Foodies ist?
Die Stadt bietet allerlei köstliche Gerichte wie Pittole (frittierte Teigbällchen mit Kapern, Kirschtomaten und Oliven), frittierte Miesmuscheln (Cozze fritte) und das traditionelle Bohnenpüree mit Zichorie (Fave e cicoria). Dazu gibt es Restaurants, die Tradition mit Innovation verbinden, wie die Trattoria Pantagruele. Hier wartet Küchenchef Fabrizio Palma mit Gaumenfreuden auf, die einer Erwähnung im Michelin-Führer wert sind, zum Beispiel Drachenkopf nach Brindisiner Art (Scorfano brindisino) und Oktopus mit Kartoffeln und Minze (Polpo alle patate con la menta).
Wenn das immer noch nicht genug Gründe sind, eure Reise nach Apulien zu planen – wir haben noch einen weiteren handfesten Grund für euch: die neue Air Dolomiti Verbindung zwischen München und Brindisi.