Jeder Artikel in unserem Blog wird in drei Sprachen verfasst: Italienisch, Deutsch und Englisch. Meist beschäftigen wir uns mit sprachunabhängigen Themen, doch in einigen Fällen lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen sprachlicher Kuriositäten. So wie in diesem Fall:
Im Italienischen wird zur Bezeichnung des Steuerknüppels eines Flugzeugs üblicherweise der französische Begriff „cloche“ verwendet, der jedoch keineswegs das gleiche Instrument benennt, das von den Franzosen „manche“ oder allgemeiner im Plural „commandes“ genannt wird.
Woher kommt also der Begriff „cloche“?
Im Französischen bedeutet „cloche“ wörtlich übersetzt „Glocke“, ein Wort, das selbst mit der blühendsten Fantasie nicht an das Bild eines Steuerknüppels erinnert. Um dieser vermeintlich unpassenden Benennung auf den Grund zu gehen, müssen wir uns mit der Geschichte des Steuerinstruments auseinandersetzen und verstehen, wie sich seine Gestalt im Laufe der Zeit verändert hat.
Der seit den Anfängen der Luftfahrt eingeführte Steuerknüppel wurde ab einem bestimmten Zeitpunkt durch den Sidestick, den seitlich eingebauten Steuerknüppel, und noch später durch das Steuerhorn (yoke) ersetzt, jenes U-förmige Steuerinstrument, das es heute in großen Flugzeugen verbaut wird.
Deshalb mussten Begriffe geprägt werden, welche die verschiedenen Steuergeräte unterscheidbar machen. Der klassische Steuerknüppel ist mit Leder oder Gummi verkleidet, eine Maßnahme, welche die Gangschaltung vor Staub, Schmutz oder versehentlich herunterfallenden kleinen Gegenständen (z. B. einem Hemdknopf) schützt. So wird verhindert, dass die Funktionsfähigkeit eingeschränkt wird …
Die gleiche Verkleidung wird von den meisten Automobilherstellern verwendet, um die Schalthebel in Autos abzudecken. Und erinnert euch eben diese Verkleidung nicht irgendwie an die Form … einer Glocke?