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Habt ihr als Kinder bei Autofahrten auch gerne Nummernschilderraten gespielt? Wir taten das jedenfalls – natürlich mit den alten italienischen Nummernschildern, bei denen „VR“ für Verona und „BO“ für Bologna stand. „KR“, Crotone, war drei Punkte wert. Und wer ein ausländisches Kennzeichen erkannte, bekam fünf Punkte.

Das Luftfahrzeugkennzeichen ist eine Flugzeugkennung, die bei einem Flugzeug in etwa die gleiche Funktion hat wie das Nummernschild eines Autos.

Ursprünge der Luftfahrzeugkennzeichen

1913, in den Anfängen der Luftfahrt, basierten die Registrierungscodes für Flugzeuge auf den Funkrufsignalen, die auf der Weltfunkkonferenz in London festgelegt wurden. Die Codes bezogen sich auf die Funkstationen und nicht auf die Flugzeuge.

Später wurde mit dem Pariser Luftfahrtabkommen von 1919 entschieden, dass das verwendete System zur Identifizierung von Flugzeugen nicht geeignet und folglich ein neues Registrierungskriterium erforderlich war.

Die neuen Codes waren viel praktischer. Das Staatszugehörigkeitszeichen gefolgt von einem Bindestrich und einem Eintragungszeichen von vier Buchstaben Länge war ideal, um die Herkunft eines Flugzeugs und – höchstwahrscheinlich – auch die Staatsangehörigkeit des Piloten zu erkennen.

Die Liste der Staatszugehörigkeitszeichen wurde 1927 auf der Internationalen Radiotelegrafiekonferenz in Washington formell festgelegt und trat 1928 in Kraft. Mit Ausnahme einiger weniger Änderungen ist sie bis heute gültig.

1944 wurden mit dem Chicagoer Abkommen die Grundprinzipien der Zivilluftfahrt und des weltweiten Luftverkehrs festgelegt. Dazu gehörte auch die Verpflichtung, Flugzeuge bei einer nationalen Behörde (in Italien bei der ENAC – Ente Nazionale per l’Aviazione Civile) zu registrieren.

Andere Länder, andere Luftfahrzeugkennzeichen

Die Anzahl der Zeichen und die Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen sind in den Luftfahrzeugkennzeichen von Land zu Land unterschiedlich.

In den USA wird das Luftfahrzeugkennzeichen auch N-number genannt, da das Staatszugehörigkeitszeichen nur ein „N“ ist. Danach kommen entweder fünf Zahlen ohne Bindestrich oder drei Zahlen und der IATA-Code am Ende.

Die Buchstaben „I” für Italien, „D“ für Deutschland, „F“ für Frankreich oder „LX“ für Luxemburg geben keine großen Rätsel auf. Doch im Fall von „G“ für das Vereinigte Königreich, „EC“ für Spanien und „XA“, „XB“ oder „XC“ für Mexiko wird das Ganze schon komplizierter …

Luftfahrt-Partywissen

Wie wir jetzt wissen, ist jedes Luftfahrzeugkennzeichen einmalig.
In einigen Ländern ist es jedoch möglich, das Kennzeichen nach dem Verkauf oder der Ausmusterung oder wenn das Flugzeug verschrottet oder zerstört wird, weiter zu verwenden.

Das US-Kennzeichen N-3794N ist heute einer Mooney M20 zugeordnet. Doch es wurde schon früher verwendet. Es gehörte zu der Beechcraft Bonanza, mit der die Musiker Buddy Holly, The Big Bopper und Ritchie Valens am 3. Februar 1959 abstürzten – the day the music died. Vielleicht eine Hommage an die drei Rockstars?