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Am 21. September 2024 öffnen in München um 9 Uhr zum traditionellen Anstich die Zelte. Aber Achtung: Bis 12 Uhr werden am Anstichstag nur alkoholfreie Getränke ausgeschenkt, denn nach altem Brauch muss der Münchner Oberbürgermeister Punkt 12 Uhr zunächst mit möglichst wenig Schlägen den Zapfhahn in das erste Fass Oktoberfestbier schlagen. Sobald ihm das gelingt, startet der Bierausschank mit dem traditionellen Ausruf: „O’zapft is!“.

Oktoberfest oder Wiesn?

Das Oktoberfest, das schon vor vielen Jahren in den September vorverlegt wurde und immer am ersten Oktoberwochenende endet, ist über 200 Jahre alt! Die Geburtsstunde des Oktoberfests waren die Feierlichkeiten im Jahr 1810 zur Hochzeit von Prinzregent Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen, zu denen das Volk eingeladen war und sich auf der Theresienwiese, die auch einfach nur kurz „Wiesn“ genannt wird, versammelte. Die Feierlichkeiten dauerten fünf Tage und gipfelten in einem Pferderennen. Das Volk liebte das Fest so sehr, dass es zu einer jährlichen Tradition wurde.

Aufgrund seines Austragungsorts wird das Oktoberfest von den Münchnern einfach nur liebevoll „Wiesn“ genannt. Also keine Sorge, wenn ihr nur von der Wiesn und nicht vom Oktoberfest sprechen hört – es ist dasselbe! Tatsächlich werdet ihr das Wort Wiesn vermutlich viel öfter hören.

Die ganze Stadt ist während des Oktoberfests in Feierlaune: Die Münchnerinnen und Münchner fühlen sich so sehr mit dem Fest verbunden, dass ihr schon weit vor dem Eingang das „wahre“ Bayern von früher sehen und erleben werdet, inmitten von Jung und Alt – herausgeputzt in feinster Tracht. Mädchen und Frauen tragen dabei das traditionelle Dirndl, Jungen, Männer und manch mutige Frau die klassische Lederhose.

Ist das Oktoberfest ein Fest für alle?

Auf jeden Fall! Oktoberfest – das ist weit mehr als eine Veranstaltung für die Jungen mit einem Füllhorn an Bierzelten und Essen. Es kann durchaus passieren, dass ihr zusammen mit 80-Jährigen oder mit ganzen Familien an einem Tisch sitzt. Alle sind auf der Wiesn willkommen, aber damit sich auch alle wohl fühlen und ihren Spaß haben, solltet ihr wissen, dass gerade die Dienstage Familientage sind. Familientage finden von 12 bis 18 Uhr statt und locken mit vergünstigten Preisen für Fahrgeschäfte und Schausteller!

Mehr als nur Bier… Willkommen im Schlaraffenland!

Ihr werdet bereits ahnen, dass ein Besuch auf dem Oktoberfest viel mehr ist als nur Bier! Auf dem 46 Hektar großen Gelände der Wiesn findet ihr Verkaufsstände mit Essen und Souvenirs, Fahrgeschäfte, Schausteller und Musikkapellen – und dies inmitten unzähliger Besucherinnen und Besucher in festlicher Tracht. Vor allem die Fahrgeschäfte locken viele Besucherinnen und Besucher an, unabhängig davon, ob sie sich für Bier interessieren oder nicht.

Zu den Terminen, die ihr einfach nicht verpassen dürft, gehören der Einzug der Wiesnwirte mit ihren festlich geschmückten Kutschen und Brauereigespannen (21. September, 10.45 Uhr) und der Trachten- und Schützenzug durch die Münchner Innenstadt (22. September, 10 Uhr).

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Zum ersten Mal dabei? Was ihr wissen solltet…

Die einzige Möglichkeit, das Oktoberfest wirklich zu erleben, besteht darin, persönlich dabei zu sein. Wenn ihr also in Gedanken mit einem Besuch spielt und es das erste Mal ist… findet ihr hier ein paar nützliche Tipps:

  • Der Eintritt ist frei. Entgegen der landläufigen Meinung kostet die Theresienwiese keinen Eintritt, ihr zahlt also nur für das, was ihr konsumiert. Nur die Oide Wiesn, das „alte Oktoberfest“, das 2010 anlässlich der 200-jährigen Jubiläumsfeier zum ersten Mal in einem abgetrennten Bereich stattfand, kostet 4 Euro Eintritt. Dieser Bereich ist eine nostalgische Hommage an die Vergangenheit, mit alten Bierzelten, historischen Fahrgeschäften und nostalgischen Attraktionen, wo das Bier in Keramikkrügen ausgeschenkt wird. Übrigens nach 21 Uhr ist auch hier der Eintritt frei.
  • Nehmt keine Rucksäcke mit. Wenn ihr nun allerdings absolut nicht darauf verzichten könnt, dürfen sie ein Volumen von höchstens drei Litern haben und nicht größer als 20 cm x 15 cm x 10 cm sein. Die Wartezeiten an den Eingängen sind oft nicht so sehr wegen des Besucherandrangs länger, sondern wegen der Taschenkontrollen.
  • Öffnungszeiten: Die Zelte sind unter der Woche von 10.00 bis 23.30 Uhr und am Wochenende von 9.00 bis 23.30 Uhr geöffnet – mit Ausnahme des Weinzeltes (bis 1.00 Uhr geöffnet).
  • Es ist möglich, einen Wiesntisch im Voraus zu reservieren. Wie das geht? Auf der offiziellen Website des Festzeltes, in dem ihr reservieren möchtet, allerdings sind die Plätze schnell ausverkauft. Doch welches Zelt? Denkt daran, dass jedes Festzelt anders ist und jedes sein eigenes Bier ausschenkt. Ihr habt die Qual der Wahl.
  • Ein Bummel durch die 16 großen Festzelte solltet ihr euch nicht entgehen lassen, denn jedes Zelt kombiniert Farben, Themen und Dekorationen auf seine eigene Weise.

  • Am Wochenende ist es natürlich am attraktivsten und am vollsten, aber im Grunde ist kein Tag besser oder schlechter als andere, um das Oktoberfest zu besuchen, genauso wie es nicht die beste Uhrzeit gibt, wobei… wer zuerst kommt, mahlt zuerst: Von 9 bis 17 Uhr ist es ruhiger, wobei das bei sechs Millionen Besuchern jährlich alles relativ ist. Wenn ihr mit eurer Familie anreist, empfehle ich den Dienstag.
  • Eines der absoluten und meistbesuchten Highlights ist der Eröffnungstag mit dem Einzug des Oberbürgermeisters und der Wiesnwirte, d. h. der sechs historischen Münchner Brauereien, die mit Pferdegespannen und Kutschen zur Wiesn ziehen. Wenn der Oberbürgermeister zum Anstich das erste Fass im Schottenhamel-Zelt „anzapft“ und die erste Maß Bier trinkt, ist das Oktoberfest offiziell eröffnet und zwölf Böllerschüsse ertönen über das Festgelände.
  • Ich rate davon ab, mit dem Auto zur Wiesn zu fahren. Am besten nehmt ihr S- und U-Bahn oder Bus und Tram, die während des Oktoberfests am Wochenende alle 10 Minuten bis 2 Uhr morgens und an Wochentagen bis 1 Uhr fahren. Mit der U-Bahn empfehle ich euch die Linien U4 und U5 bis zur Station Theresienwiese oder die Linien U3 und U6 bis zu den Stationen Goetheplatz und Poccistraße.

Ansonsten fahren die Buslinien 53, 58, 131, 132 und 134 zum Festgelände oder auch die S-Bahnlinien S1 bis S8 zur Hackerbrücke.

Und zum Abschluss …

Am 6. Oktober wird das Oktoberfest 2024 mit einem feierlichen Kehraus beendet. Dabei schießen traditionelle Böllerschützen vom Fuße der Bavaria aus mit Böllerschüssen ihren Salut. Ein inniges Versprechen der Münchner, sich im nächsten Jahr wieder zu treffen.

Von „In Viaggio con Clere“

Also, wann treffen wir uns? O’zapft is!

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