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Film, Musik, Malerei und Literatur – seit jeher ist Fliegen ein Thema, das in allen Bereichen der Kunst zu finden ist, einfach wegen der Faszination, die es auf uns ausübt. Weil damit die physikalisch bedingten Grenzen des Menschen überwunden werden, weil wir die Möglichkeit haben, unbekannte Welten zu entdecken, und auch weil die Maschinen, die die Schwerkraft herausfordern, hochgradig komplex sind – im Grunde sind sie wie Superhelden.

Aus all diesen Gründen gehört Fliegen in seinen unterschiedlichsten Formen auch in Comics zum festen Repertoire, denn in Comics ist alles möglich. Da wird selbst ein Hund zum Piloten.

Schon Anfang des 20. Jahrhunderts träumte Little Nemo* von Windsor McCay in seinem Bett von fantastischen Reisen und unglaublichen Abenteuern an Bord eines Flugzeugs, um anschließend regelmäßig im Schlaf aus dem Bett zu fallen und so aus seinen Träumen gerissen zu werden. 1929 beehrten die USA mitten in der Wirtschaftskrise den Mythos Micky Maus mit einem Comicstrip, der die großartige Leistung des Flugpioniers Charles Lindbergh aus Detroit würdigte. Bereits 1927 war Lindbergh die erste Alleinüberquerung des Atlantiks von New York nach Paris gelungen.

1933 entstand mit Der Postflieger (im Original The Mail Pilot) von Floyd Gottfredson (Zeichnungen), Ted Osborne (Skript) und Ted Thwaites (Tusche) die Figur des heldenhaften Piloten, der zum Idol und Vorbild aller Kinder wurde. In diesem Comic tritt Micky Maus einen Job als Postflieger an. Begleitet wird die berühmteste Maus der Welt von zwei neue Figuren: Kapitän Dobermann (im Original Captain Doberman) und der heute praktisch vergessene Flugzeugmechaniker Gloomy.

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Sogar die besten Kenner des italienischen Comichelden Tex Willer, der von Giovanni Luigi Bonelli und vom Zeichner Aurelio Galleppini erfunden wurde, können sich den Pistolero und Ranger aus Texas kaum als unbesiegbaren Helden der Lüfte vorstellen. Doch siehe da – während in der Stadt Markt ist, verfolgt Tex eine flüchtende Diebesbande in einem Heißluftballon, natürlich immer in Begleitung seines treuen Freundes Kit Carson.

1972 folgte dann Aquila, eine vom Zeichner Albert Weinberg erschaffene Figur. Weinberg, der schon damals in Frankreich mit seinem Piloten und Astronauten Dan Cooper bekannt und überhaupt für das Thema Luft- und Raumfahrt in der Comicwelt eine Institution war, schuf mit seiner Feder Singh (alias Aquila), einen waghalsigen norwegischen Piloten mit indischer Mutter, der sich als Astronaut versucht, ins All fliegt und natürlich einem Ufo begegnet.

Und damit „fliegen“ wir auch schon ins Jahr 1993, als die italienische Luftwaffe Hugo Pratt, den Schöpfer des faszinierenden Corto Maltese, mit dem Comic An einem fernen Himmel beauftragte, der in Deutschland im Reiner Feest Verlag erschien. Die Geschichte spielt auf Rhodos, kurz bevor Italien in den Zweiten Weltkrieg eintritt, und erzählt die Abenteuer der Pilotenbrüder Luca und Pietro Bronzi. Beide sind in dieselbe Frau verliebt und befreundet mit Captain Melrose von der Royal Air Force, der nach Kriegsausbruch ihr Feind wird.

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*Im englischen Original lautet der Titel Little Nemo in Slumberland, der zunächst mit Der kleine Nemo im Schlummerland ins Deutsche übersetzt wurde und erst später zu Little Nemo wurde.